Publich Listening/Sound@Johanneskirche
Im Rahmen des Rundgangs der Hochschule für Gestaltung wurde das Projekt "Public Listening" mit einer Installation unter dem Titel "Born Slippy" von Luca Ganz eröffnet.
Luca Ganz gestaltete dabei Bilder mit KI und digital-malerischen Bildverfahren und schuf so ein Szenenbild im Dialog mit dem Kirchenraum, in das die Besucher_innen hinein eingeladen wurden.
Seine Soundinstallation setzte sich mit den spirituellen Spurenelementen elektronischer Popmusik der 90er-Jahre auseinander als eine produktive Form des Verloren-Gehens.Unter dem Namen "Amen, Brother" wurde am 15.08. die Johanneskirche für eine Soundinstallation geöffnet, die einem der wichtigsten Samples der neueren Musikgeschichte widmete. Die sogenannte "Amen Break" ist eine 6-sekündige Drum Break, die 1969 von der Soulband "The Winstons" aufgenommen wurde und zur Grundlage vieler Hip-Hop- und Jungle-Beats wurde. Die Künstler Alex Barth-Lopez bereitete diese als Installation auf.
Zudem trat die Offenbacher Musikerin Anna-Lena Gutjahr auf. Ihr ätherischer Sound war zwischen Outsider und Hyper Pop anzusiedeln.Zum Abschluss der Reihe präsentierte der Autor und Musiker Dustin Christ (aka Neromun) gemeinsam dem Kirchenmusiker der Johannesgemeinde Prof. Dr. Jürgen Blume eine Spoken-Word-Performance.
Neromun hatte mehrere Alben im deutschsprachigem Hip-Hop/R'n'B veröffentlicht. Seine Poetik war ein Grenzgang zwischen High- und Low-Culture und das lang ersehnte Update für die deutsche Literatursprache. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
Dr. Jürgen Blume war emertierter Professor für Musiktheorie an der Musikhochschule Mainz mit einem Schwerpunkt für Kompositionstechniken des 20. Jhds.
Am 26.07. eröffnete „Public Listening" mit einer Performance von Hanna Launikovich und der Stadtgarde Offenbach über den Eurodance Klassiker "Freed From Desire" von Gala.
Zudem freuten wir uns sehr, Nunguja in Offenbach zu begrüßen: Neben Auftritten bei den PAN-Label-Nächten im Berghain/Panorama Bar in Berlin und Sound-Performance-Debüts in Paris und Mailand hatte sie ihre Oroko-Radioshow-Residency eröffnet und in Clubs in NYC, L.A., London, Paris, Mailand, CDMX, Miami und mehr gespielt. Ihre Arbeit war von einer reichen Mischung aus verschiedenen kulturellen Einflüssen und einem spielerischen Geist durchdrungen.
Die an der Bauhaus Universität Weimar ausgebildete Künstlerin Sui_So setzte sich in ihrer Arbeit mit der sozialen Bedingtheit akustischer Wahrnehmung auseinander.
Bei ihrem Soundwalk lud sie dazu ein, das Offenbacher Nordend jenseits der Wahrnehmungsgrenzen hörend zu erkunden. Die am nächsten Tag stattfindende Performance im Kirchenraum erarbeitete Field-Recordings aus dem Viertel mit Live-Einspielungen.
Die aus Den Haag und Berlin stammende Gruppe "World Experience Center" präsentierten am 09.08. ein improvisiertes Live-Set. Als Teil des Labels "Post-Hoc" war die Gruppe dem Deconstructed Club Sound zuzuschreiben und lieh dabei auch Sounds aus Hard Tech und Noise. Dabei verwischten sie die Grenzen zwischen Club- und Kunstmusik.
„Public Listening" war ein Projekt des Performance-Künstlers Luca Ganz in Kooperation mit der Johannesgemeinde Offenbach und der Goethe Universität Frankfurt. An 6 Tagen in Juli und August öffnete die Offenbacher Johanneskirche ihre Türen für Künstler_innen aus Musik, Bildender Kunst und Literatur. Im Mittelpunkt stand dabei der „Klang" und wie er unsere Wahrnehmung des Raums veränderte. So sollte die Johanneskirche dem Offenbacher Nordend auch als „Dritter Raum" erschlossen werden – Ein sozialer Ort jenseits von Wohnraum, Arbeit und Konsum.
Das Programm umfasste experimentelle Musik, Klangkunst, Installation, elektronische Tanzmusik, Spoken Word und DJs.